Tipps zum Zeichnen und Malen

Welche Farbstifte sind gut und was mache ich damit?

Das Angebot an Zeichenmaterial ist riesig. Welche Dinge brauche ich wirklich?

In diesem Beitrag geht es um Farbstifte.

Zuerst müssen Sie sich entscheiden, ob Sie permanente (wasserunlösliche) oder wasservermalbare Farbstifte verwenden wollen. Hier geht es erst einmal um Stifte mit permanentem Abrieb (wasserunlöslich).

Unterschieden wird in Schülerbedarf, Studienqualität und Künstlerqualität.

 

Stifte aller namhaften Hersteller für Schüler haben einen leichten Abrieb, sind weitgehend bruchsicher und preiswert. Die Farbauswahl ist begrenzt. Meistens gibt es die Packungen mit 12 oder 24 Stiften. Die Stifte können oft nicht einzeln nachgekauft werden. Wer viel unterwegs ist, wenig Geld zur Verfügung hat und Farbstifte nur für Skizzen verwendet, kann mit diesen Stiften gut auskommen.

 

Angenehmer zeichnet es sich mit Stiften in Studienqualität. Diese Stifte gibt es in größerer Farbauswahl,
man kann sie oft einzeln nachkaufen, die Qualität ist gut. Diese Stifte sind geeignet für Skizzen, aber auch für ausgearbeitete Farbstiftzeichnungen und für die Verwendung im Freizeitbereich.

Auch wer noch gar nicht weiß, ob ihm die Zeichnerei Freude bereitet ist mit einem kleinerem Kästchen mit 24 Stiften gut ausgestattet.

 

Anspruchsvolle Zeichner mit Ehrgeiz kommen um den Kauf von Künstlerqualität nicht herum. Nur hier haben die Stifte eine sehr hohe Pigmentdichte und damit höchste Farbbrillanz. Wichtig finde ich einen weichen Abrieb, eine hohe Strukturdichte und eine gewisse Bruchfestigkeit. Eine hohe Strukturdichte wird entweder durch die Dichte im Abrieb (Polychromos) oder durch Blender bzw. Splender (Prismacolor, Lyra) erzielt.


Welche Stifte Ihnen besser gefallen müssen Sie ausprobieren, aber es gibt einige Punkte auf die Sie bei der Auswahl achten können.

Schauen Sie sich die verschiedenen Farbstifte in den Kästen genau an: Sind Ihre Lieblingsfarben dabei? Können Sie mit den Stiften im Set das zeichnen, was Sie möchten?  Sind z. B. genug Rot- Violett- und Grüntöne für Blumen- und Pflanzenzeichnungen dabei? Genug Naturtöne für Landschaftszeichnungen oder die richtigen Farbtöne für Mode- und Porträtzeichnungen? Welche Farben im Kasten brauchen Sie nicht? Evtl. können Sie einige Stifte austauschen.

 

Mit den meisten Farbstiften bleibt der Eindruck zweidimensional. Die meisten meiner Farbstiftarbeiten sind so aufgebaut. Beste Ergebnisse erzielt man z. B. mit den Pablos von Caran d'Ache, den Artists von Derwent (sehr unterschiedlicher Abrieb der einzelnen Farben!) und den Stiften von Stabilo Original (die haben eine dünnere und trotzdem weiche Mine). Auch mit den Polychromos von Faber-Castell, den Polycolor von Lyra und den Prismacolor-Premier-Stiften erzielt man erst einmal einen zweidimensionalen Eindruck.

 

Durch eine hohe Strukturdichte können bei den letztgenannten Stiften dreidimensionale Effekte erreicht werden. Das wird mit den Polychromos-Stiften von Faber-Castell durch mehrschichtigen Farbauftrag erreicht. Den Farbauftrag der Polycolor-Stifte und der Prismacolor-Premier-Stifte kann man mit einem Splender, bzw. Blender ebenfalls verdichten. Ein Tropfen Nähmaschinenöl hilft zusätzlich. Beim Verblenden des Farbauftrages ist Vorsicht geboten. Der Grat zwischen Verblenden und Verschmieren ist schmal.

Für Arbeiten mit ölgemäldeartigem Effekt gibt es auch spezielle Stifte, nämlich die Luminance von Caran d'Ache und die preiswerteren Color soft von Derwent. Diese Stifte haben einen sehr weichen, leider kratzigen Abrieb, können aber sehr dick aufgetragen und mittels eben genannter Hilfsmittel stark verdichtet werden.

Natürlich gibt es noch weitere Marken und Hersteller. Ihre Lieblingsstifte finden Sie nur durch Ausprobieren.
Der Weg ins Künstlerfachgeschäft lohnt sich!

 

Möchten Sie die fertigen Arbeiten ausstellen oder an die eigenen Wände hängen?
Dann achten Sie bitte auf  die Lichtechtheit der Stifte. Je mehr aufgedruckte Sternchen, desto höher ist die Lichtechtheit.

 

Ich nehme meine Stifte gerne mit. Deshalb ist es mir wichtig, dass sie eine gewisse Bruchfestigkeit aufweisen. Ich arbeite sehr gerne mit den Polychromos-Stiften von Faber-Castell und den dünneren Stabilo-Original. Es bereitet Freude damit zu zeichnen. Natürlich lassen sie sich problemlos anspitzen. Nach Versuchen mit Spitzmaschinen, bin ich zum alten Handspitzer zurückgekehrt. Mit Stiften, die leicht brechen, arbeitet man lieber nur zu Hause. Solche Stifte bearbeite ich mit dem Cutter oder einem kleinen Federmesser. Die Klinge sollte sehr scharf sein. Damit schneidet man das Holz um die Miene herum ab (nur das Holz, nicht die Farbmine!).
Das ist eine sehr sparsame Methode. Feine Minenspitzen erreiche ich mit Schmirgelpapier.

Es gibt dafür kleine Schmirgelbrettchen. Wenn Sie zum ersten Mal versuchen einen Stift mit dem Messer anzuspitzen, dann üben Sie erst einmal mit einem ungeliebten alten Stift.

 

Im nächsten Beitrag schreibe ich über wasservermalbare Farbstifte.