Aquarelle malen

Für ein Aquarell brauche ich Farben, Wasser, Pinsel, Papier und einen Mallappen. Ich verwende Aquarellfarben der Marken LUKAS 1862 und Schmincke Horadam. In meinen Malkasten aus Metall passen 24 ganze Näpfchen. Meine Basisfarben kaufe ich in Tuben, wie z. B. zitronengelb und ultramarinblau. Farben, für die sich ein Tubenkauf für mich nicht lohnt, z. B. umbra gebr., kaufe ich in ganzen Näpfchen. Farben, die ich selten verwende, wie z. B. mauve, in halben Näpfchen. Leider bieten die meisten Hersteller nur halbe Näpfchen oder Tuben an. Leere Näpfchen zum Umfüllen von Tubenfarben sind ebenfalls erhältlich. Als zusätzliche Mischpaletten verwende ich eine kleine Porzellanpalette und eine große Kunststoffpalette.

Ein Malkasten aus Metall ist vielseitig und durch einen Daumenring an der Unterseite praktisch in der Hand zu halten.

Meine experimentellen Aquarelle, wie die "Regenaquarelle" male ich mit Aquarellfarben von Stockmar. Diese Farben verdünne ich 1:1 mit Wasser und mische sie in Schraubgläsern vor. Stockmar-Aquarellfarben lassen sich recht leicht vom Papier abwaschen (und auch von  meinen Terrassenplatten). Künstleraquarellfarben, besonders phthaloblau, dringen nicht nur tief ins Papier, sondern ebenfalls tief in trockene Haut, Holz, raue Fliesen und Kleidung.

Aquarellfarbe besteht aus Pigmenten, das sind die farbgebenden Teilchen, und einem Bindemittel. Das Bindemittel sorgt dafür, dass wir die Farbe auftragen und verstreichen können. Es hat nicht die Aufgabe das Pigment schützend zu umhüllen, wie bei Öl- oder Acrylfarbe. Die Farbschicht des Aquarells ist der Umgebung schutzlos ausgeliefert, auch wenn eine großer Teil der Farbe in das Aquarellpapier und dessen Gelatineschicht sinkt. Das Papier ist natürlich auch empfindlich. Aquarelle auf Papier gehören deshalb hinter Glas und zur Aufbewahrung in eine Mappe.

Bei klassischen Aquarellfarben besteht das Bindemittel aus Gummiarabikum und Zusätzen, wie Zuckerarten oder Konservierungsmittel zur Haltbarmachung. Zur Reduzierung der Oberflächenspannung wird gereinigte Rindergalle oder ein synthetisches Netzmittel eingesetzt. Je nach Anteil fließen solche Farben besonders gut. Je nach Zusammensetzung des Bindemittels unterscheidet sich die Vermalbarkeit der Farben. Es kann etwas dauern bis man "seine" Farben gefunden hat. Deshalb sind Kaufempfehlungen schwierig. Ich empfehle Ihnen aber, nur Aquarellfarben zu kaufen, die Sie nachkaufen können.

Künstleraquarellfarben sind höchstpigmentiert und deshalb leicht am Preis zu erkennen. Studienfarben sind leichter zu verarbeiten und für Anfänger und Freizeitmaler eine gute Wahl. Halbe Näpfchen sind nur sinnvoll, wenn Sie kleinformatig arbeiten möchten. Bereits bei einem Papierformat von 30 x 40 cm finde ich es nervig die Farbe aus kleinen Näpfchen zu nehmen. Kunststoffpaletten zum Zusammenklappen sind nur für Tubenfarben geeignet und nur für Malerinnen, die sehr viel aquarellieren.

Aquarellpapier für Studienzwecke besteht aus Zellulose. Kaufen Sie Blöcke, dann brauchen Sie auch leichtere Papiere nicht aufziehen. Das Papiergewicht heißt Grammatur. 200g/qm bedeutet, dass ein Quadratmeter dieses Papiers 200 Gramm wiegt.

Reine Hadernpapiere bestehen aus Baumwolle und sind etwas für Sie, wenn sie bereits zu den fortgeschrittenen Malerinnen zählen. 300g sollte das Papier haben. Ich nehme gerne das Papier von Hahnemühle. Mit Büttenpapier ist hier Maschinenbütten gemeint. Es wird in großen Trommeln, die entfernt Waschmaschinentrommeln ähneln, produziert. Je langsamer die Trommel sich dreht, um so williger legen sich die Papierfasern kreuz und quer neben- und übereinander. Dieses Durcheinander ist ein Qualitätsmerkmal. Für langes Nass-in-nass-malen nehme ich gerne die schwere Papiersorte "Leonardo". Für Liebhaberinnen asiatischer Malerei gibt es besonders leichte Papiere aus Japan und China. Aquarellpapier ziehe ich nicht auf, sondern befestige den Bogen mit Metallklammern am Malbrett. Hochwertiges Aquarellpapier besitzt eine gute Planlage und einfachere Sorten kaufe ich in Blockform.

Halten Sie Ihren Malkasten und Ihre Paletten einigermaßen sauber. Ich bin keine Freundin von "schwäbischgrau" und wische schmuddelige Farbreste weg.

Mein Lieblingspinsel ist ein dicker Marderhaarpinsel Gr. 20 (synthetische Haare tun es auch). Weiter benutze ich einen 1"-Flachpinsel und mehrere Rundpinsel in den Stärken 4, 8 und 12. Für große Formate nehme ich dicke Pinsel, die für die Öl- oder Acrylmalerei gedacht sind. Es gibt zahlreiche Pinsel für spezielle Anwendungen, wie z. B. Schwert- oder Fächerpinsel. Am Anfang sind solche Spezialpinsel nicht notwendig.

Ein kleiner Eimer ist als Wasserbehälter praktisch. Ich hänge ihn an meine Staffelei. Streifen Sie den Pinsel vor dem Auswaschen am Mallappen ab. Dann hält das Wasser länger und es gelangt weniger Farbe ins Abwasser. In einem zweiten Behälter befindet sich das saubere Wasser zum Verdünnen der Farbe.

Mallappen kann man sich aus alter Baumwollbettwäsche und aus alten Handtüchern reißen (Bettwäsche) oder schneiden (Frottee).

Der Arbeitsplatz muss hell, die Malfläche schattenfrei sein. Wer am Tisch arbeitet braucht ein Malbrett, das sich nicht durchbiegt. Kleben Sie auf die Rückseite mit Holzleim zwei Leisten (eine oben eine unten) und schieben Sie das Brett an die Tischkante. Wer häufiger malt, kauft sich eine standfeste (wichtig!) Staffelei, bei der die Arbeitsfläche in eine fast waagerechte Position gebracht werden kann. Hier reicht eine leichtere ca. 4mm HDF-Platte als Malplatte aus.

Und nun ans Werk! Viel Freude im Umgang mit Aquarellfarben.

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